Wir als Fraktion stehen zur Idee eines modernen Allwetterbades. Die Zusammenlegung der Bäder an einem Standort ist für uns der richtige Weg – zwei separate Bäder zu unterhalten, ist in der heutigen Zeit wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Doch ein solches Projekt darf nicht um jeden Preis und nicht ohne eine gesicherte finanzielle Grundlage umgesetzt werden.
Lange Zeit haben wir das Projekt abgelehnt, nicht aus grundsätzlicher Ablehnung eines Allwetterbades, sondern weil wir es für unausgereift hielten – sowohl finanziell als auch planerisch. Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt: Die Kosten sind explodiert, die Betriebskostenbelastung steigt erheblich, und zentrale Fragen, die wir frühzeitig aufgeworfen haben, wurden lange ignoriert. Dennoch wurde das Projekt unbeirrt weiterverfolgt. Wir haben uns früh für eine echte Bürgerbeteiligung eingesetzt, eine sorgfältige Prüfung der 50-Meter-Bahnen gefordert, eine vorläufige Reparatur vorgeschlagen, um Zeit für eine durchdachte Planung zu gewinnen, und auf eine fundierte Abwägung zwischen Neubau und Sanierung gedrängt. Doch unsere Vorschläge wurden von ALLEN Fraktionen abgelehnt.
Statt einen klaren finanziellen Rahmen zu setzen, wurden immer neue Wünsche und Ideen aufgenommen – und die Kosten wuchsen weiter. Eine ernsthafte Prüfung alternativer Lösungen, wie eine schrittweise Sanierung, wurde von Beginn an abgelehnt. So stehen wir nun vor einem Projekt, das auf unsicheren finanziellen Annahmen basiert und dessen langfristige Tragfähigkeit nicht gewährleistet ist.
Deshalb können wir weder Variante 1 noch Variante 2 mittragen. Unsere Haltung bleibt unverändert: Ohne eine gesicherte Finanzierung können wir keine verantwortungsvolle Entscheidung treffen. Warum wir uns enthalten haben, erläutern wir ausführlich in unserem Redebeitrag.
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