Antrag der SPD vom 05.03.2025 aufgrund der Ergebnisse zu den Schuleingangsuntersuchungen: Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zur kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder in der Stadt Diepholz zu entwickeln und umzusetzen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder nachhaltig zu verbessern.
Gesundheit und Chancengleichheit für Kinder sind zentrale Themen. Aber der Antrag der SPD greift für uns zu kurz und geht in die falsche Richtung.
Es gibt schon heute viele Angebote zur Gesundheitsförderung vom Landkreis, vom Land Niedersachsen, von Kitas, Schulen, Ärztinnen und Ärzten. Die Herausforderung ist nicht, dass es keine Programme gibt – sondern dass sie oft nicht genutzt werden.
Wenn bei Schuleingangsuntersuchungen auffällt, dass Kinder kein U-Heft haben oder Defizite zeigen, dann liegt das nicht allein an fehlenden Maßnahmen. Es liegt auch daran, dass Eltern nicht informiert sind – oder Angebote nicht wahrnehmen. Und es liegt daran, dass in Schulen und Kitas oft andere Dinge im Vordergrund stehen als Gesundheitsförderung. Das ist menschlich, aber es ist eben auch ein Teil der Wahrheit.
Und genau da liegt der Kern des Problems: Wir können noch so viele Konzepte schreiben, doch am Ende entscheidet der Mensch – die Eltern, die Schulen, die Kitas-, ob daraus auch wirklich etwas wird. Untersuchungen zeigen Defizite, ja – aber nicht, weil es keine Maßnahmen gäbe, sondern weil wir ihre Nutzung nicht erzwingen können. Und das sollten wir auch nicht.
Denn: Noch mehr Vorschriften, noch mehr Forderungen -das bedeutet auch noch mehr Druck für Familien. Und das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen. Gerade Eltern, die ohnehin schon viel stemmen müssen, brauchen keine Bevormundung durch neue Programme, sondern echte, praktische Unterstützung.
Wir sollten die Strukturen nutzen, die wir bereits haben – und hier sehen wir ganz klar das Bildungsbüro im Rathaus in der Pflicht. Es ist genau dafür da: um Entwicklungen zu beobachten, Familien zu informieren, Probleme aufzudecken und dafür zu sorgen, dass bestehende Angebote auch wirklich bei den Menschen ankommen und diese eigenverantwortlich handeln können.
Von daher haben wir folgenden Änderungsantrag gestellt: Das Bildungsbüro der Stadt Diepholz wird beauftragt,
- eine Übersicht über vorhandenes Informationsmaterial und bestehende Programme zur Gesundheitsförderung für Kinder und Familien zusammenzustellen
- den aktuellen Bedarf in den Diepholzer Einrichtungen (z. B. Schulen, Kitas) in Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren zu ermitteln (ich glaube da gibt es auch bereits Termine)
- aufzuzeigen, welche Maßnahmen und Kooperationen bereits laufen
- dem Fachausschuss regelmäßig über bestehende Hemmnisse und mögliche Unterstützungsbedarfe zu berichten.
Begründung:
Bevor neue Konzepte entwickelt werden, sollten die bereits vorhandenen Strukturen und Programme besser genutzt und koordiniert werden. Ziel ist es, keine neuen bürokratischen Hürden zu schaffen, sondern Familien und Einrichtungen praktisch zu unterstützen – ohne zusätzlichen Druck oder Bevormundung.
Wir freuen uns sehr, dass dieser Antrag auch die Zustimmung von CDU/FDP sowie der SPD erhalten hat und somit umgesetzt wird.
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