Ein deutliches Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit der deutschen Geschichte.
Die Hindenburgstraße in Diepholz wird zurzeit umgebaut. Ebenso steht auch die Grundschule an der Hindenburgstraße vor Sarnierungsarbeiten. Ein guter Anlass, um sich mit dem Namensgeber der Straße und seiner Geschichte zu beschäftigen.
Paul von Hindenburg, ehemaliger Generalfeldmarschall und in den 1930er-Jahren Reichspräsident, hatte mit der Ernennung Adolf Hitlers den Nationalsozialisten 1933 zur Macht verholfen. In der heutigen Forschung ist es unumstritten, dass Hindenburg als „Steigbügelhalter“ der Nazi-Diktatur agierte. Daher ist ein ehrendes Gedenken an Paul von Hindenburg durch die Benennung einer Straße im Zentrum der Stadt nicht mehr zeitgemäß und eine Umbenennung dringend notwendig. Geschichte lässt sich natürlich nicht ungeschehen machen, aber wir dürfen ihre Verbrecher und deren Handlanger nicht weiter ehren.
Im Zuge der baulichen Umgestaltung bietet sich nun eine Chance für den Neustart der Straße auch in Bezug auf ihren Namen – und somit auch für die Schule.
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen beantragt deshalb die Umbenennung der Hindenburgstraße in Prof.- Oppermannstraße. Prof. Wilhelm Oppermann war Lehrer an der Graf-Friedrich-Schule, die ihren Ursprung in den Gebäuden der heutigen Grundschule an der Hindenburgstraße hat. Auch auf Grund des 100-jährigen Gründungsjubiläums der Graf-Friedrich-Schule, einem Aushängeschild der Stadt, erscheint die Ehrung einer ihrer herausragenden und aufrichtigsten Lehrkräfte während der Nazizeit passend.
Damit setzt die Stadt in Zeiten des wiedererstarkenden Rechtsnationalismus ein deutliches Zeichen und nimmt ihre Verantwortung zur Auseinandersetzung sowohl mit der deutschen als auch der Stadtgeschichte wahr.
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